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Das „mittendrin“

Öffnungszeiten „mittendrin“:

Jeden Freitag                            19:00 - 23:00 Uhr
 

Weitere Öffnungszeiten nach Ankündigung

 


Das Konzept der Kultur- und Begegnungsstätte

Begegnungsstätte

Das zwischen Nörtener Wald und Plessewald gelegene Dorf Reyershausen bietet rund 980 Einwohnern ein ländliches Leben mit dörflichem Gemeinschaftssinn. Die Altersstruktur des Ortes ist seit einigen Jahren im Wandel, wenngleich der Altersdurchschnitt noch immer über 50 Jahren liegt. Viele junge Familien erkennen zunehmend den Wert des dörflichen Lebens. Durch das 2019 freigegebene Neubaugebiet ist von einem Zuzug neuer Bewohner*innen auszugehen.

 

Um die Gemeinschaft innerhalb des Ortes zu stärken, schlossen sich im Jahr 2016 rund 20 aktive Bürger_innen in der Gruppe „Dorftreff“ lose zusammen und organisieren seitdem regelmäßig Theaterveranstaltungen, Scheunenfeste, Adventssingen u.v.m. Das Engagement dieser Gruppe erhält großen Zuspruch und gipfelte am 28.9.2018 in der Gründung eines eingetragenen, gemeinnützigen Vereines, der, unabhängig einer Mitgliedschaft, für alle Reyershäuser*innen offensteht.

 

Nicht nur um jenen Aktiven einen festen Raum zu geben, sondern auch, um allen anderen Reyershäuser*innen die Möglichkeit zu bieten, sich niedrigschwellig an der Planung, Organisation und Umsetzung von Gemeinschaftsprojekten aller Art zu beteiligen, sollte eine Begegnungsstätte auf einer ehemaligen Gewerbefläche inmitten des Dorfes entstehen. Das Gebäude war den Bürger*innen noch aus ihrer Zeit als Schlachterei wohl bekannt und durch die zentrale Lage von überall in wenigen Gehminuten erreichbar. Die Größe der Räumlichkeiten bietet zudem auch die Möglichkeit, Veranstaltungen dort durchzuführen. Die Begegnungsstätte ist damit Anlaufstelle für Information, Ideen, Kreativität, Kommunikation und Aktion aller Dorfbewohner*innen. Als zentraler und für alle Generationen zugänglicher (Ausgangs-)Punkt leistet sie einen entscheidenden Beitrag zur sozialen Integration, die sich in einer funktionierenden und aktiven Dorfgemeinschaft äußert.

Alle Generationen treffen sich am Sonntag im Café der Begegnungsstätte…

Das „mittendrin“ soll Anlaufstelle sein für Information, Ideen, Kreativität, Kommunikation und Aktion:

 

Information

Zentraler Ort für Informationsaustausch. Via Schaukasten wird auf Veranstaltungen und Aktionen hingewiesen. Ein „Schwarzes Brett“ macht außerdem einen aktiven Austausch zwischen den Einwohner*innen im Sinne einer Tauschbörse möglich.

 

Ideen

Bürgerschaftliches Engagement soll ausgebaut und gestärkt werden. Jede*r ist willkommen, eigene Ideen einzubringen und mit der Dorfgemeinschaft umzusetzen. Die Kultur- und Begegnungsstätte und die Mitglieder des Dorfvereines sind hierbei der Kern, aus dem neue Projekte erwachsen.

 

Kreativität

Kunst und Kultur werden gezielt gefördert. Sowohl Leseabende, Vorträge sowie Film- und Gesangsabende, als auch Ausstellungen regionaler Kleinkünstler werden bereits seit kurzem in kleineren Räumlichkeiten durchgeführt oder sind für die Zukunft vorgesehen. Es soll zudem eine Büchertauschecke entstehen.

 

Kommunikation

Der Austausch in und zwischen den Generationen wird über die Form eines Erzählcafés und eines offenen Abends gefördert.

 

Aktion

Vorleseabende, Bastelstunden, Elterntreffs, Knobel- und Skatabende, sowie Strick- und Nähkurse, die sich auf einer Dorfversammlung als Bedürfnisse der Bewohner*innen herauskristallisiert haben, geben erste Anreize für gemeinsame Treffen. Aus diesen Aktivitäten sollen weitere Aktionen erwachsen, wie z.B. die Organisation und Durchführung von Tagesfahrten und Radtouren. Geplant ist u.a. die Initiierung einer monatlichen Kinderdisco, um auch bei den jüngsten Bewohner*innen den Gemeinschaftsgedanken zu stärken und den Wert der Kultur- und Begegnungsstätte weiter zu steigern.

In der Kultur- und Begegnungsstätte: An der Wand die Ideen der Dorfversammlung

Ziel ist es, die Menschen in den eigenen Aktivismus zu bringen. Die Begegnungsstätte ist nicht nur Veranstaltungsort, sondern auch ein Platz, um das große Potenzial, das das Dorf in sich trägt, zu wecken und zu etablieren. In einer Dorfveranstaltung wurden bereits viele Ideen, Wünsche und Vorstellungen zusammengetragen (siehe Foto), die es nun gemeinsam umzusetzen gilt. Dies bedeutet viel ehrenamtliches Engagement, doch erste Erfolge zeichnen sich bereits jetzt schon ab: eine feste Lesegruppe ist entstanden, eine Gruppe, die sich zum Thema Altenhilfe trifft sowie ein fester Stamm Ehrenamtlicher, der sich für die Organisation, Stabilisierung und Weiterentwicklung der Begegnungsstätte einsetzt.

Dieses Konzept sehen wir als einen Entwicklungsprozess, der sich in 3 Phasen gliedert:

 

Die 1. Phase beinhaltete die Renovierung der ehemaligen Gewerbefläche, die aus insgesamt drei Räumen, einer großen Küche und einem Abstellraum besteht. Seit Oktober 2018 bis Oktober 2019 hat der Dorftreff Reyershausen e.V. Spendengelder in Höhe von insgesamt 12.000 € erhalten. Mit Hilfe dieser Gelder und vieler, fleißiger Ehrenamtlicher wurde die Kultur- und Begegnungsstätte seit November 2018 gemäß den gesetzlichen Vorgaben (Brandschutz, Hygiene, etc.) umgebaut. Für den Ausbau einer behindertengerechten Toilette hat der Verein bereits LEADER-Mittel beantragt, welche bewilligt wurden. Finanzielle Unterstützung für die Einrichtung der Küche wurden bei der zuständigen Gemeinde über den Ortsrat beantragt. Ein Bescheid hierzu steht noch aus. Phase 1 wurde Ende September 2019 abgeschlossen und die Räumlichkeiten können nun genutzt werden.

Begegnungsstätte

Die 2. Phase verlief seit Dezember 2018 parallel zu Phase 1. Es handelt sich hierbei um die inhaltliche Konzeptentwicklung und dessen Umsetzung. Der Dorftreff Reyershausen e.V. hat an dem Wettbewerb der Bpb „Miteinander reden“ erfolgreich teilgenommen. Als eines von 100 Projekten wird der Verein bis Ende 2020 bei der Durchführung eines regelmäßigen „offenen Abends“ finanziell unterstützt und kann maßgeblich von den Prozessbegleiter*innen des Projektes profitieren und lernen. Gemeinsam mit den Prozessbegleiter*innen und den vier ausgebildeten Dorfmoderator*innen begann nun die Umsetzung der Wünsche und Ideen, die auf Informationsveranstaltungen von den anwesenden Dorfbewohnenden zurückgemeldet wurden. Die Ideen wurden aufgegriffen, zentrale Akteure gewonnen und die Umsetzung unterstützt. Der „offene Abend“ trägt hierbei maßgeblich dazu bei, wirksame Teilhabe- und Kommunikationsstrukturen aufzubauen.

Schon jetzt haben sich viele verschiedene Arbeits- und Interessengruppen gebildet: Die Lesegruppe organisierte bereits erste Lesungen. Die Fahrradgruppe entdeckt regelmäßig die Umgebung mit dem Fahrrad. Das Festorganisationsteam veranstaltete bereits mehrere Scheunenfeste. Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit der Öffentlichkeitsarbeit und dem Marketing, um den Verein und das Konzept im ganzen Dorf wohl bekannt zu machen.

Zentral ist daneben auch jene Gruppe, die unter dem Motto „Alt sein im Dorf“ arbeitet. Ihr Ziel ist es, alte Menschen wieder mehr ins Dorf einzubinden und am Dorfleben teilhaben zu lassen. Ein Erzählcafé sowie ein geplanter monatlicher Suppenküchentag sollen die Chance bieten, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.

 

Insgesamt zeichnen sich immer mehr Erfolge dieser zweiten Phase ab. Zu den monatlichen Vereinstreffen und zum Offenen Abend kommen immer mehr Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen möchten. Von Hausmeistertätigkeiten über Fahrdienste bis hin zum Thekendienst am „offenen Abend“ gibt es bereits eine Vielzahl Freiwilliger.

 

Eng verbunden mit der inhaltlichen Umsetzung des Konzeptes innerhalb des Dorfes – und damit ebenfalls Bestandteil der Phase 2 – ist die Teilnahme an regionalen Veranstaltungen. Eine Teilnahme an der Regionalkonferenz, an Veranstaltungen der umliegenden Bildungsträger oder an Zusammenkünften mit der Demographiebeauftragten des Landkreises ist unabdingbar, um eine Vernetzung zu anderen Interessengruppen herzustellen. Weiterhin geben die regionalen Treffen der Dorfmoderator*innen stets die Möglichkeit, Kontakte zu anderen Ortschaften zu knüpfen und Impulse für das eigene Dorfleben mitzunehmen. Eine Teilnahme an diesen Veranstaltungen ist zudem ein erster Schritt, Umdenkungsprozesse auf Landesebene anzuschieben. Die Akteure vor Ort wissen am besten, wo Hilfe und Unterstützung benötigt werden und können dieses Wissen in den Dialog mit Politikern und Ministerien einbringen.

 

Die 3. Phase lässt sich ebenfalls kaum von den anderen Phasen trennen. Sie beinhaltet die stete Reflexion und Analyse des Ist-Standes. Zum heutigen Zeitpunkt kann der Dorftreff Reyershausen e.V. bereits stolz auf einige große Etappenziele zurückblicken. Viele Menschen nehmen wieder aktiv am Dorfleben teil. Interessengruppen haben sich gebildet, festgefahrene Strukturen weichen allmählich auf, ein tolerantes Miteinander hat schon heute wieder einen Platz im Dorf. 


Die Vernetzung der einzelnen Vereine funktioniert sehr gut, gegenseitige Kooperation und Unterstützung findet statt, Konkurrenzdenken wird weniger.


Was bleibt ist jedoch ein großer Druck, der auf dem Verein lastet. Seit 1.7.19 muss monatlich ein hoher Betrag für Miete und Nebenkosten erwirtschaftet werden. Eine Strukturförderung über drei Jahre gibt dem Verein die Möglichkeit, den Fokus weiterhin auf die inhaltlichen Ziele legen zu können. Mit einer Förderung im Rücken kann niedrigschwellig agiert werden. Es bleibt ausreichend Zeit, in der Arbeitsgruppe sukzessive die Übernahme der monatlichen Festkosten über Förderer vor Ort und durch kommunale Unterstützung der Politik und der Bildungsorganisationen dauerhaft zu sichern.

 

Selbstverständnis des Dorftreffs

Der Dorftreff Reyershausen e.V. ist ein gemeinnützig anerkannter Verein, der nicht gewerblich tätig ist. Der Verein gründete sich im September 2018 aus einem losen Zusammenschluss von ca. 20 aktiven Bürger*innen, um die Ideen und Wünsche der Dorfbewohner*innen umsetzen zu können.

 

Der Verein versteht sich als Interessengemeinschaft, die aktiv das Miteinander im Dorf stärken und entwickeln will. Der Verein agiert ungebunden von vorgegebenen Aufgaben, wie bspw. der Sportverein, der Gesangsverein oder die Freiwillige Feuerwehr. Unabhängigkeit, Vielseitigkeit, Offenheit und eine enge Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen gehören genauso zu unserem Selbstverständnis wie die Kooperation mit den umliegenden Ortschaften. So schaffen wir Zusammenhalt; auch über Ortsgrenzen hinweg.

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